Synoptische Übersicht - Mittelfrist

ausgegeben am Montag, den 12.05.2025 um 10.30 UTC



Moderat temperierte Hochdruckrandlage mit allenfalls homöopathischen Niederschlägen.

Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 19.05.2025

Die großräumige Zirkulation über dem nordatlantisch-europäischen Raum bleibt über den kompletten mittelfristigen Prognosezeitraum gestört. Die nordatlantische Blockierung, die schon in der Kurzfrist ihren Lauf nimmt und die vorherige, skandinavische ablöst, erweist sich als äußerst stabil. Das verantwortliche, hochreichende Blockadehoch positioniert sich mit seinem Schwerpunkt über dem Seegebiet zwischen Island und den Britischen Inseln. Dem gegenüber steht ein Langwellentrog über dem östlichen Mittel- und Osteuropa, der durch hineinlaufende kurzwellige Anteile in seinem Westteil stetig regeneriert wird. Diese Kurzwellentröge streifen die Osthälfte Deutschlands - immerhin. Gleiches gilt für die Ausläufer der korrespondierenden Tiefs in Form schwacher Kaltfronten, sodass am ehesten dort zeitweise, meist aber nur leichter und zudem eher schauerartiger Niederschlag zu erwarten ist. Im Großen und Ganzen kann die Wetterlage aber als klassische, ereignisarme "Hochdruckrandlage" bezeichnet werden. Die Trockenheit wird sich in den meisten Regionen folglich bis auf weiteres fortsetzen und verschärfen. Immerhin bleiben uns erste "Hitzewallungen" erspart. Hinter einer Kaltfront gelangt schon am Donnerstag mit vor allem nach Osten zu sehr böigem Nordwind wieder ein Schwall maritim erwärmter Polarluft zu uns (T850 auf +5 bis -1 °C absinken). Diese kann sich in der Folge dann aber langsam wieder erwärmen, womit unter dem Strich mäßig warme Verhältnisse vorherrschend sein dürften - zumindest tagsüber. Nachts kühlt es mitunter kräftig aus, sodass zumindest in ungünstigen Lagen des östlichen Berglandes eine gewisse Frost- und Bodenfrostgefahr besteht.



Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz des IFS kann durchweg als gut bezeichnet werden. Typische Unschärfen mit zunehmendem Vorhersagehorizont haben voraussichtlich keine große Prognoserelevanz.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die großräumige Lage wird von allen Modellen übereinstimmend simuliert. Im Detail zeigen sich vor allem zum kommenden Wochenende Unterschiede, die aber kaum Einfluss auf die hiesige Wetterentwicklung haben.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

IFS-EPS: Aus den Rauchfahnen des IFS-EPS lassen sich wenig zusätzliche Erkenntnisse ableiten. Sie sind bis einschließlich des kommenden Wochenendes gut gebündelt und der deterministische Lauf gut eingebettet. Bei der Temperatur zeigt sich am Donnerstag und Freitag eine recht markante "Delle" (Kaltfrontpassage), die durch nachfolgenden, seichten Wiederanstieg bis zum Wochenende wieder kompensiert wird. Danach sieht der deterministische Lauf einen erneuten "Einbruch", auch beim Geopotenzial (zweite Kaltfront nebst Randtrog zu Wochenbeginn), den die Mehrheit der EPS-Member aber nicht in der Ausprägung stützt. Niederschlagssignale tauchen vor allem nach Osten zu rund um den Donnerstag und dann wieder im Laufe des Wochenendes auf, wenngleich sich die Mengen ziemlich in Grenzen halten. Nach Westen zu sind marginale Ausschläge erst ab dem Wochenende erkennbar, aber ganz sicher noch nicht signifikant. Wenig überraschend werden die einzelnen CLUSTER-Szenarien in allen Zeiträumen ausschließlich den Regimen BLOCK und ATLANTIC RIDGE zugeordnet. Nennenswerte Unterschiede mit Fokus auf Mitteleuropa lassen sich zumindest innerhalb des mittelfristigen Prognosezeitraumes nicht ausmachen.

GEFS: Die Rauchfahnen des GEFS sehen dem des IFS-EPS sehr ähnlich. Allerdings ist der zweite Temperatureinbruch zu Beginn der kommenden Woche noch weniger erkennbar.

FAZIT: In der Mittelfrist setzt sich die moderat temperierte Hochdruckrandlage fort. Randtröge und schwache Kaltfronten streifen vor allem die Osthälfte Deutschlands, bringen aber allenfalls homöopathische Niederschlagsmengen. Es steht außer Frage, dass sich die Trockenheit in den meisten Regionen erst einmal weiter verschärfen dürfte.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

In der Mittelfrist sind keine markanten oder signifikanten Wettererscheinungen zu erwarten. Die Trockenheit wird sich in den meisten Regionen aber voraussichtlich verschärfen.

Basis für Mittelfristvorhersage IFS det.+EPS, MOS-EZ



VBZ Offenbach / Dipl.Met. Adrian Leyser