Weather-Basic-Care
Blick aufs Wetter von Sachsen und Deutschland
Die Daten werden vom Deutschen Wetterdienst bereitgestellt.
Heute ist Mittwoch, 29. Oktober 2025 - 07:14 Uhr
Synoptische Übersicht - Mittelfrist
ausgegeben am Dienstag, den 28.10.2025 um 10.30 UTC
Mild und vor allem am Wochenende wechselhaft.
Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 04.11.2025
Der mittelfristige Zeitraum beginnt am Freitag mit einer Hochrandlage und auf Süd drehender Strömung. Vorderseitig eines Tiefs über dem Nordatlantik wird dabei sehr milde Luft subtropischen Ursprungs nach Deutschland geschafft, wobei ein überlagerter Höhenrücken für vielfach freundliches Wetter sorgt. Die schleifenden Ausläufer des Tiefs erreichen erst in der Nacht zum Samstag Deutschland von Westen mit Regenwolken. Am Wochenende gestalten diese und weitere aus Südwesten bis Westen folgende Tiefausläufer das Wetter unbeständig. Der zugehörige Trog greift unter Abschwächung auf Mitteleuropa über, weil vor einer neuen Austrogung auf dem Atlantik bald Warmluftadvektion von Südwesten den Trog auffüllt. Die Regenfälle bleiben trotz möglicher "Schleifphasen" im Rahmen. Auch die Windentwicklung wird wohl nichts Markantes hergeben. An den Küsten und im Bergland kann der Südwestwind zeitweise stark bis stürmisch auffrischen. Ursprünglich subtropische Meeresluft bringt deutlich überdurchschnittliche Temperaturen. Lokal am Samstag kann es an die 20°C rangehen. Die extrem milde Luft wird dann mit dem Trog zum Sonntag abgedrängt. Zu Beginn der nächsten Woche weitet sind eine Hochdruckzone von Frankreich her nach Mitteleuropa aus. Entsprechend nimmt die Niederschlagsneigung ab und die Sonnenanteile nehmen zu, sofern dem nicht Nebel oder Hochnebel ein Strich durch die Rechnung machen. Der Norden und Westen liegen am Rand der Frontalzone über Nordwesteuropa und können von Tiefausläufern gestreift werden. Bei weiter ziemlich milden Temperaturen kann der Süd- bis Westwind höchstens an der Nordsee und exponiert im Bergland mal kräftiger auffrischen.
In der erweiterten Mittelfrist geht der Trend zu einer antizyklonalen Süd- bis Südwestlage.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des europäischen Modells, IFS, ist nicht berauschend. Schon mit Beginn am Freitag gibt es Unschärfen. Der Lauf von heute früh simuliert hochdrucklastiger, wie auch ab Montag. Abzuwarten bleibt, ob mit Einbau von Ex Hurrikan Melissa in die Frontalzone die Prognosen weiter unsicher bleiben. Allerdings soll sich der Sturm, obgleich er jetzt noch ein Extremereignis ist, zum Wochenende rasch abschwächen.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Echte Alternativen liefern die anderen Globalmodelle nicht. Sie sind zeigen aber überwiegend schon am Freitag ein rascheres Übergreifen neuer Tiefausläufer von Westen her und den Rücken, der das bei IFS noch etwas blockt, schwächer und abziehend. Auch für die nächste Woche simulieren die anderen Modelle den zu uns ausweitenden Keil schwächer oder gar nicht. Das sieht in den großräumigen Mustern eher nach West oder Südwest zyklonal aus und entsprechend wäre es windiger und nasser. UKMO stellt mit kleinen Sturmtiefs über der Nordsee am Samstag und Sonntag eine Außenseiterlösung dar. Das ist sicher nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Ensembles stützen im Großen und Ganzen die Aussagen des Hauptlaufs, auch wenn der Spread in den Plumes schon ab dem Wochenende ansteigt und damit auch die ENS die grundsätzlichen Unsicherheiten der Entwicklung widerspiegeln, die sich beginnend bei der Konsistenzbetrachtung zeigen. So liegt der Hauptlauf was Bodendruck und Geopotential nächste Woche deutlich über dem Ensemblemittel, in trockenen Tüchern scheint der antizyklonale Einfluss also nicht zu sein. Die vier Cluster für Freitag und Samstag sehen für Mitteleuropa eigentlich ganz ähnlich aus (Hauptlauf in Cluster 1, 18 Member), werden aber trotzdem am Samstag in ganz unterschiedliche Strömungsregimes sortiert, NAO+, NAO-, Blocking. Von Sonntag bis Dienstag stehen die Zeichen aus Sicht der Cluster ganz auf NAO+ und es ist dann tatsächlich Cluster 2, 16 Member mit dem Hauptlauf, der am ehesten einen Keil über Mitteleuropa andeutet, der in den anderen beiden Clustern schwächer oder nicht da ist.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Viel Signifikantes gibt die mittelfristige Wetterentwicklung nicht her. Der Wind frischt wahrscheinlich an den Küsten und im Bergland zeitweise stark auf, eine Sturmlage ist aber im gesamten Zeitraum nicht zu erkennen. Am Wochenende regnet es wiederholt, aber auch hier langt es nach jetzigem Stand nicht für Warnungen. Akkumuliert sind in einigen Regionen im Westen und Nordwesten und vielleicht in Süddeutschland 20 bis 40 l/qm in 48 Stunden möglich.
EFI und die ENS Verfahren zeigen keine Hinweise auf markante Entwicklungen.
Basis für Mittelfristvorhersage Mos Mix, IFS + ENS
VBZ Offenbach / Dipl.Met. Bernd Zeuschner